Zum Inhalt springen
Bagger beim Erdbau
Veröffentlicht 15. Mai 2024
AutorIn Julian Baier
4 Min.

Pay-per-Use Guide – So funktioniert das nutzungsbasierte Modell (Beispiel)

Video abspielen

So funktioniert Pay-per-Use

„Zahlungen erfolgen ausschließlich bei Nutzung.“

Schauen wir uns zum Vergleich das Beispiel eines Autokaufs durch herkömmliches Leasing an: dabei fallen monatliche Fixkosten an, unabhängig von der tatsächlichen Nutzung des Autos. Im industriellen Kontext kann dies problematisch sein, wenn durch geänderte Marktbedingungen (z.B. geringere Nachfrage) die Nutzung niedriger als erwartet ausfällt, und das finanzierte Auto/die finanzierte Maschine weiterhin dasselbe kostet, mit entsprechend hoher finanzieller Belastung für Unternehmen.

Dieses Problem löst Pay-per-Use, in dem Zahlungen an die tatsächliche Nutzung der Maschine gekoppelt werden, ohne versteckte Kosten oder Strafgebühren bei geringerer Nutzung. Dies erhöht die Flexibilität im Liquiditätsmanagement durch Senkung von Fixkosten, insbesondere wenn die Nachfrage sinkt.

Kurz gefasst ermöglicht Pay-per-Use eine Angleichung der Kosten an die Nutzung: Man zahlt also nur, wenn man die Maschine auch wirklich nutzt!

Welche Vorteile bietet Pay-per-Use

Durch schnelle Veränderungen von Wirtschaftsbedingungen werden Finanzierungslösungen und deren Vorteile für viele Unternehmen wichtiger denn je. Pay-per-Use kann in verschiedenen Situationen Maschinenbetreibern helfen Finanzen, Flexibilität oder Investitionshürden auf einen gemeinsamen Nenner zu bringen. Die folgenden vier Vorteile werden von Betreibern am meisten geschätzt:

Maschinenbetreiber…

  • …zahlen nur, wenn die Maschine tatsächlich genutzt wird.

  • …wandeln hohe Erstinvestitionen (CAPEX) in laufende operative Kosten (OPEX) um.

  • ...wird eine außerbilanzielle Behandlung (unter IFRS 16) ermöglicht.

  • ...können alte Maschinen ohne finanzielle Investitionshürden ersetzen.

Nachteile von Pay-per-Use

Um Pay-per-Use gesamtheitlich zu verstehen, ist es wichtig neben den Vorteilen auch die Nachteile zu betrachten. Folgende Aspekte können für manche Unternehmen ein Nachteil sein:

  • Kein vollständiges Eigentum:

    Beim Pay-per-Use Modell erwirbt der Betreiber keine vollständigen Eigentumsrechte an der Maschine.

  • Höhere Kosten bei konstanter Planauslastung:

    Pay-per-Use bietet Flexibilität bei schwankender Nachfrage, die Gesamtkosten bei konstant hoher Nutzung fallen aber höher aus als z.B. bei einem Direktkauf. Deswegen, weil das Auslastungsrisiko, welches auf Linxfour übertragen wird in die Nutzungsraten eingerechnet werden muss.

  • Geringere Abschreibungen:

    Pay-per-Use Leasingraten werden in der Regel als Betriebskosten verbucht. Diese werden vor dem EBITDA (Earnings Before Interest, Taxes, Depreciation and Amortisation) abgerechnet und durch die geringeren Abschreibungen sinkt die EBITDA Kennzahl.  Für Unternehmen, die diese Kennzahl zur Unternehmenssteuerung verwenden, kann das ein Nachteil sein.

Zusammenfassung

Für diese Unternehmen ist Pay-per-Use besonders geeignet

Unternehmen, die IFRS-Bilanzierungsstandards folgen:
Diese Unternehmen möchten Maschinen nicht in die Bilanz aufnehmen, da sie ihre Verschuldungsquote niedrig halten wollen. Typischerweise gehören hierzu große börsennotierte Unternehmen, oder von Private Equity Investoren gehaltene Firmen.

Unternehmen mit CAPEX Einschränkungen:
Hier gibt es zwei Unterkategorien. Erstens, jene die Investitionsentscheidungen beschleunigen wollen, sei es weil interne Entscheidungsprozesse für Investitionen langwierig sind, oder in Muttergesellschaften in anderen Ländern entschieden werden.  In der Regel gelten einfachere Entscheidungsprozesse für OPEX, vor allem wenn lokale Tochtergesellschaften sie in der Hand haben. Die zweite Unterkategorie sind Unternehmen, die das begrenzte CAPEX-Budget ausgereizt haben, und Investitionsprojekte über OPEX realisieren müssen.

Unternehmen mit saisonalen, oder unsicheren Verkaufsprognosen:
Unternehmen, die ein neues Produkt einführen und unsicher über die tatsächliche Marktnachfrage sind, profitieren von Pay-per-Use, da sie ihre Ausgaben direkt an die tatsächlichen Auftragseingänge anpassen können. Diese Gruppe kann Unternehmen jeglicher Größe umfassen, in Branchen wie Lebensmittel und Getränke, Textilien und Bekleidung, Holzverarbeitung und Möbel, Intralogistik, E-Commerce, Landwirtschaft und viele mehr.

Innovative Unternehmen:
Diese Unternehmen möchten die neueste Generation von Maschinen nutzen, ohne das Risiko von Technologie und Innovation zu tragen. Pay-per-Use ermöglicht es ihnen, alte Maschinen nach kurzer Nutzungsdauer zurückzugeben und auf neuere Modelle umzusteigen. Dies ist besonders vorteilhaft für Unternehmen, die in einem schnelllebigen Marktumfeld tätig sind.

Wenn Sie wissen möchten, wie Pay-per-Use sich für Ihr Unternehmen eignen kann, kontaktieren Sie uns über die Kontaktfunktion. Wir beraten Sie individuell, ob Pay-per-Use für Ihr Unternehmen und die Produktpalette sinnvoll ist.